Hier werde ich alles veröffentlichen "what makes me tick" und ich mit Euch teilen möchte insbesondere aus der Welt der Kunst. Eure Meinung dazu interessiert mich! Have a look at "what makes me tick" especially in the art world. Let me know what you think!

30.6.09

Sigmar Polke. Die Editionen - Museum Ludwig, Köln (4.7.-29.9.09)

Mit der spektakulären Schenkung der Kölner Sammler Ulrich Reininghaus und Anna Friebe-Reininghaus sind im Dezember 2008 rund 200 Editionen von Sigmar Polke in die Bestände des Museum Ludwig gelangt. Damit besitzt das Kölner Haus eine der größten Sammlungen der Editionen in Europa. Ab dem 4. Juli können die Besucher des Museum Ludwig dieses vielfältige Werk eines der wichtigsten und innovativsten Künstler der Gegenwart entdecken.

Die Ausstellung im Museum Ludwig zeigt die ganze, über 40-jährige Geschichte der Editionen von Sigmar Polke. Seltene Drucke und Bearbeitungen gehören ebenso dazu wie in Tausenden von Exemplaren hergestellte Inserts von Zeitschriften. Kaum ein Künstler hat im Bereich des Drucks mit solcher Lust experimentiert, kaum einer war dabei auch so komisch wie Sigmar Polke.

Seit 1963 und vor allem nach 1967 hat Polke Auflagenwerke hergestellt. Damals war die hohe Zeit der Drucke und Grafiken, doch Polke bediente sich eines höchst ungewöhnlichen Mittels: des Offsetdrucks. Der Offsetdruck, der von den Massenmedien benutzt wird, und der nur wenige andere Künstler interessiert hat, ist das Medium, aus dem viele Vorlagen für Polkes Bildwelt stammen.

Er reißt die Bilder aus ihrem Zusammenhang, er bringt sie in neue Gesellschaft, und manipuliert sie nach allen Regeln der Kunst: er vergrößert, färbt ein, verwischt, dehnt oder staucht. Alle möglichen Techniken von Überdrucken, Stanzen, Schütten bis Prägen und Besprühen setzt er ein. Er benützt unterschiedlichste Materialien von hauchfeinem Papier bis zu bedrucktem Karton. Der Druck der Editionen führt die Beschäftigung mit der Massenkommunikation wieder an ihren Ursprung zurück.

Seit Ende der sechziger Jahre arbeitet Polke auch nach eigenen Vorlagen; er fotografiert sich selbst, Kölner Bettler, Pariser Gebäude und vieles andere. Die eigentliche Arbeit beginnt oft erst in der Dunkelkammer, wo er in Belichtung und Vergrößerung eingreift. Diese auf fast magische Weise verwandelten Fotografien erscheinen in den Editionen, wo Polke sie mit den farblichen Möglichkeiten des Siebdrucks bearbeitet.

Und eine weitere Technik kommt ihm dabei gelegen: der Fotokopierer. Hier werden Vorlagen rasch durchgezogen, wird die Belichtung unterbrochen oder gestört. Das Ergebnis sind Köpfe mit langen Hälsen, schiefe Berge und wilde Schatten, ein Panoptikum der Deformationen.

Die Editionen stellen in Polkes Werk kein Nebengleis dar, sondern in ihnen werden die reproduktiven Techniken sichtbar, die auch die Gemälde immer wieder aufgreifen: Druck samt Rasterung, Fotografie und Fotokopie. Die Editionen zeigen also das buchstäblich, was die Malerei nur übersetzt. Sie übersetzen auch selbst Gemaltes oder nehmen es vorweg. Die Editionen sind ein wichtiges Element in Polkes Auseinandersetzung mit der repräsentierten und vervielfältigten Welt.

Armut in Deutschland / Poverty in Germany



That's the subject of the group "Förderverein Künstler-Gegen-Armut e.V." to which they have invited other artists to participate in the perhaps longest political painting of the world. 120 meters canvas, set as a wall in a huge garden, were at our disposal and a lot of creativity was going on last saturday and sunday, when the event was happening. I didn't think I would have time to prepare and particpate but its for a good cause and I said "what the heck". I have my basic opinion and knowledge anyway, you do some research and have a deeper look into the subject, gain some extonishing facts and do some creative thinking on how to express your thoughts on canvas.
The draft is still at the wall in my studio.
The atmosphere was very relaxed, people braught their own drinks and food for barbecue, cold drinks were availabe at low prices and lots of artists were busy on the canvas. In the end even my boyfriend participated - with spray paint and a short but good metapher.

Mit 120 Metern ein Mega-Gemälde
29.06.2009 - WIESBADEN

Von Anja Baumgart-Pietsch

KUNSTPROJEKT Frank Dengel von der Klingenmühle initiiert Vorhaben/Erlös auch für "ihnen leuchtet ein Licht"

Das Internet machte es möglich: Eine Künstlergruppe lernt sich kennen und verwirklicht ihre erste Großaktion. Ideengeber ist der Wiesbadener Frank Dengel, der in der "Klingenmühle" zwischen Breckenheim und Wildsachsen wohnt und dort genügend Platz hat, um ein gar weltrekordverdächtiges Projekt anzugehen: Das "längste politische Gemälde der Welt".

Armut in Deutschland, so lautete das Thema, das sich die Künstler gestellt haben. Seit fünf Monaten wurde im Online-Forum darüber diskutiert und ein Förderverein gegründet, denn die Malerinnen und Maler wollten nicht nur den Pinsel schwingen, sondern auch einem guten Zweck dienen: So kommen alle mit dem Event verbundenen Spenden und die Erlöse einer Online-Auktion von anderen Werken der beteiligten Künstler der Kurier-Aktion "ihnen leuchtet ein Licht" sowie der Evim-Straßenkinderhilfe "Upstairs" zugute.

Kreativ am langen Bauzaun
"Dass es Armut direkt vor der Haustür gibt und nicht nur in der Dritten Welt, und dass man darauf auch mit künstlerischen Mitteln aufmerksam machen kann, wollten wir hier zeigen", sagte Dengel. Auf dem Gelände der Klingenmühle konnte gezeltet werden, die Malaktion war professionell vorbereitet: An einem langen Bauzaun waren die Leinwände von 120 Metern Länge aufgehängt worden, ein Plastikdach schützte vor Regen. Malutensilien hatten die zum großen Teil aus dem süddeutschen Raum stammenden Künstler im Alter von 18 bis 72 Jahren selbst mitgebracht.

Die Kommunikation zwischen ihnen war hervorragend, sagen beispielsweise Franz Bürger aus Kusel und Axel Fritsch aus Nürnberg. Bürger arbeitet an einer großen Blume, gelb und rot, die sich aus schwarzen, angedeuteten Hochhäusern erhebt. "Ich möchte noch das Logo der Tafeln einbinden", sagt der Pfälzer, dem zum Thema Armut die segensreiche Arbeit der Lebensmittel-Verteiler eingefallen ist.




Ein bisschen plakativ
Axel Fritsch, der auch sonst mit Mitteln der Kunst den Finger in politische und soziale Wunden legt, zum Beispiel Bilder gegen Rechtsradikalismus oder mit Kindern in Afrika gemalt hat, hat einen in den Tiefen des Meeres versinkenden Euro gemalt. Ein bisschen plakativ sind manche Bilder schon, verwenden oft die Farben der deutschen Fahne.

Es soll auch nicht die letzte Aktion von "Künstler gegen Armut" sein, verspricht Frank Dengel, der sich selbst mit dem Bild "Schlange der Demütigung" beteiligt hat. Es zeigt eine anonyme Menschenreihe beim Warten vor einem Büro. "Im nächsten Jahr werden wir eine Großaktion im Ruhrgebiet machen, die wir sozusagen mit Kunst überziehen wollen". Und das längste politische Gemälde der Welt wird in einer Wanderausstellung durch die Lande touren. Interessenten, zum Beispiel das hessische Ministerium oder die Stadt Kaiserslautern, haben sich bereits gemeldet.



23.6.09

Tipp

Mein aktueller Tipp:

Schirn-Kunsthalle Frankfurt - THE MAKING OF ART

"Die Ausstellung „The Making of Art“ bietet einen Blick auf das Beziehungsgeflecht der zeitgenössischen Kunst, in dem das Dreieck von Künstler, Kunstwerk und Betrachter längst um ein Vielfaches erweitert worden ist. Nicht selten beeinflusst das Verhältnis zwischen Künstler, Sammler, Galerist, Kurator oder Kritiker den Inhalt der Arbeiten, zunehmend wird dies auch abgebildet: In einem großen Überblick von den 1960er-Jahren bis heute präsentiert die Ausstellung Positionen von Künstlern wie John Baldessari, Joseph Beuys, Tracey Emin, Peter Fischli/David Weiss, Ryan Gander, Christian Jankowski, Louise Lawler, Jonathan Monk, Nedko Solakov, Mladen Stilinovic, Andy Warhol/Jean-Michel Basquiat oder Ai Weiwei. Diese Künstler reflektieren den immer aufwändiger werdenden Betrieb, hinterfragen die Kriterien der Kunst, werfen Blicke auf ihre Verfahren, die Institutionen als Orte und beleuchten die vielfältigen Beziehungen und Netzwerke. Anhand von rund 150 Gemälden, Zeichnungen, Objekten, Installationen und Videos thematisiert die Ausstellung in einer Zeit des Umbruchs, wie wir sie gegenwärtig erleben, das komplexe System der Kunstwelt.
Kuratorin: Dr. Martina Weinhart"


29. MAI - 30. AUGUST 2009

Ich war positiv überrascht, wieviele Künstler sich mit dem Thema auseinandersetzen und dabei die Kunstwelt auf die Schippe nehmen. Die Krönung ist ein Tele-shopping Programm für "Kunstwerke" zu besonders günstigen TEUR-Preisen. Eine sehr unterhaltsame und aufschlussreiche Ausstellung!